Bye, bye wunderschönes grünes Madeira
Hallo, interessantes kahles Lanzarote
Vorher jedoch haben wir noch 2 Tage vor der gegenüber liegenden kleinen Insel La Graciosa geankert. Die Fahrt hierher (2 Tage/2 Nächte) war völlig unspektulär, keine Großschifffahrt, keine Delphinschule, nix vorüber ich berichten könnte.
Der Stress fing erst mit dem Ankern vor La Graciosa an.
2 Kat´s sowie 4 Mono´s lagen bereits vor Anker und wir peilten einen Platz dazwischen an mit genügend Abstand zu den Anderen. Auf 6,5 m Anker los und ca. 30 m Kette – ganz blöd – saßen wir dem Hintermann somit quasi schon vor dem Bug. Also, Anker wieder auf und neue Stelle gesucht. Gleiches Prozedere, gleiches Ergebnis. Das war nix für die angespannten Skippernerven, der nun anfing, hinter dem Ruder zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Das ist alles Schei…, ich kann das nicht…, ich will das nicht usw. – Nach ein paar beruhigenden Worten meinerseits hieß es dann wieder „Anker auf“ und auf der Hälfte fing ich dann an zu schimpfen bzw. zu heulen. Hatte sich doch das elektrische Kabel der Bedienung für die Ankerwinsch in die Ankerwinsch reingezogen. Nix ging mehr. Das Schiff trieb weg, der Anker baumelte auf ca. 10 m rum und ich stand erstarrt am Bug in Erwartung von heftiger Schimpfe. Die blieb aber aus, wenn ich auch versprechen mußte, die nächsten Male bzw. i m m e r besser aufzupassen :-). Frank hat das Problem auch lösen können, indem wir die zuerst mal die Kette von Hand raufzogen, dann die Ankerwinsch aufschraubten und unter Mühe das Kabel befreien konnten. Glück im Unglück – das Kabel war an keiner Stelle defekt und die Bedienung funktionierte einwandfrei. Also alles wieder zusammen bauen und neuer Versuch.
Diesmal ließen wir nur ca. 20 m Kette raus, um nicht irgendwelchen Kat´s hinter uns in die Quere zu kommen. 1/2 Stunde gewartet – scheinbar hielt der Anker – Badezeug an, Taucherbrille auf und prüfen, ob sich das Miststück auch wirklich eingegraben hat. Alles okay, Miststück war brav, also nix wie hinlegen im Cockpit und den verpaßten Schlaf zweier Nachtwachen nachholen.
1 Stunde später wurde ich von einem laut gerufenen „H a l l o“ geweckt. Kurzer verstörter Rundumblick? Warum stand der Mann vom Kat denn plötzlich in unserer Rufnähe? Schei… der Anker hält nicht… noch 10 m und unsere Versicherung freut sich! Also rüde den Skipper von dem Bank gejagt und alles nochmal auf Start. Anker hoch, Schiff nach vorne versetzt, Anker wieder runter und diesmal 30 m Kette – Taucherbrille auf, Anker prüfen, abwarten – Anker hält. Und er hielt tatsächlich die nächsten 2 Tage! 🙂
Am nächsten Tag sind wir zu Fuß in den nächsten Ort gelaufen. Wenn Frank vorher gewußt hätte, dass wir für diese Strecke durch die Dünen, an sandiger Fahrstraße sowie an Stränden lang laufen müssen und dass auch noch über 1 Stunde lang – wahrscheinlich hätte er sich geweigert.
Auch im Ort selber gibt es keine asphaltierten Straßen, er ist wunder-, wunderschön, alle Häuser sind weiß mit blauen Fenstern und da Samstag war, wurden die Straßen auch gefegt (kenn ich noch von zu Hause 🙂 )
Dummerweise hat dieser insgesamt fast 2,5 Stunden dauernder Fußmarsch durch Sand und Muscheln unseren Großstadtfüßen so gar nicht gut getan. Heute noch, 2 Tage später, humpeln wir beide mit div. Pflastern versehen durch die Gegend :-).
Toll, habe noch nie einen Ort mit Sandstraßen gesehen. Wie genau fegen die denn dort bitte die Straße? Eine Hake wäre doch vielleicht praktischer.
Und bezüglich des langen Spaziergangs: Frank hatte doch im August noch gesagt, dass er ein bisschen mehr Sport machen müsste, oder 😉