Fish Fridays soll es auch auf St. Lucia und Barbados geben, der hier auf Grenada soll eine abgespeckte Version sein. Beide Inseln haben wir nicht kennengelernt und so werden wir bestimmt aber auch mit einem kleineren Fish Friday zufrieden sein.
Gouyave liegt 25 Min. Autominuten … nein, falsch… Publicbus-Minuten von St. George an der Westküste und ist mit Bus Nr. 5 zu erreichen. Den am Busbahnhof zu finden, bereitet uns keine Mühe mehr, sind wir inzwischen schließlich Busfahrprofis ;-). Diesmal weist uns der Sitzplatzakquisiteur die beiden Sitze neben dem Fahrer zu. Wir freuen uns über die Aussicht, denn man sieht schon sehr viel von der Insel, wenn man mit diesen Bussen unterwegs ist. Man muss eben nur s c h n e l l e r gucken, denn in jedem dieser Busfahrer steckt ein „Schumacher“ (egal welcher). So schaue ich bereits nach 3 Minuten überhaupt nicht mehr glücklich aus der Windschutzscheibe, weiß ich doch, dass ich auch die schnellen Kirmisfahrgeschäfte nicht mehr ohne Übelkeit vertrage, je älter ich werde. Wir werden nach rechts und links geschleudert und nur in den zahlreichen kleinen Orten wird zwangsgebremst, denn dort gibt es riesige Drempel auf der Fahrbahn, um das Überleben der Ortsansässigen zu gewährleisten.
Um 17.0o Uhr steigen wir in Guayave aus, ich etwas bleich im Gesicht, und hoffen, bei der Rückfahrt wieder hinten sitzen zu dürfen 😉
Wir sind früh dran, der Fish Friday startet erst um 18.00 Uhr und so haben wir Zeit, den lebhaften Ort zu erkunden. Und wie immer Freitags tobt auch hier der Bär auf den Straßen. Ob es am Wochenende liegt? Wir sind nicht sicher, aber Freitags sind die Straßen immer voll. Die Caribiens machen einen auf „loitering“ und hängen vor den Häusern in kleinen und großen Gruppen ab. Männlein und Weiblein meist getrennt.
Wir mitten drin und um uns herum nicht ein einzigster weiterer Touri. Wir passen uns an und machen mal wieder einen auf in der Karibik gestrandete Billigrentner.

Auch ich inzwischen mit der Bierflasche in der Hand *pfui*, aber was soll ich machen… mit einem Glas Rotwein auf der Straße sitzen? Sieht auch blöd aus! 🙂
In jedem zweiten Haus gibt es unten eine kleine Bar, darüber eine Wohnung. Frank gefällt die Idee und überlegt… 😉
Wir werden amüsiert beobachtet, ständig lächend gegrüßt und fühlen uns kein bißchen unwohl, obwohl wir wie gesagt in der absoluten Minderheit sind.
Ab 18.30 erkunden wir die aufgebauten Eßstände mit seinen div. Fischgerichten. Es gibt Scampies, Conch und Fisch am Spies. Fischfrikadellen, Kartoffelaufläufe, Hummer und gegrillte Fische bzw. Fischfilets. Ich entscheide mit für Fischfrikadelle (lecker, lecker), einen Fischspieß und einem merkwürdigen Auflauf aus Fisch und Gemüse. Damit bin ich leider bereits pappsatt. Die im Netz so hochgelobte Fischlasange gab es leider nirgends, werd ich die wohl doch mal selber machen müssen. Ach ja, touristisch überlaufen ist dieser Fish Friday nicht, wir zählen lediglich noch ca. 10 andere Touris – ist halt Nachsaison und ev. kommen ja noch ein paar später.
Noch 2 Pumpunsch auf Pappbechern und zurück geht es mit dem nächsten angehalten Bus Nr. 5 (übrigens für 4,50 EC – also 1,50 € pro Person pro Strecke) Umstieg am Busbahnhof in die Nr. 1 und dann noch mal Umstieg am Yachtclub ins Dinghi – schups sind wir nach einem schönen Nachmittag bzw. Abend zurück an Bord.
Morgen ist Samstag und Frank hat „Schiff putzen“ angeordnet – also nix mit loitering oder weiteren interessanten Busfahrten – naaaa gut!