Heute geht es zur ältesten Rumdistillery der Karibik, gegründet 1785, die noch in Betrieb ist. Hin fahren wir mit Bus Nr. 6 quer über die Insel, Berg rauf und Berg runter nach Grenville zur Ostküste, zurück geht es mit Nr. 2 an der Westküste lang. So lernen wir mit einem Tagesausflug die Hälfte von Grenada kennen.

Voll fährt er ab und unterwegs steigen Leute aus oder zu, so dass es auch passieren kann, dass man plötzlich ein fremdes süsses dunkles Kind auf dem Schoß hat 🙂
Zumindest, was man so vom Bus aus sieht, nämlich viel Grün und viele unterschiedliche Häuser. Grenada ist nicht reich, aber wohl auch nicht arm. Hier stehen kleine Villen neben Normalohäusern, aber auch neben einfachen Bretterbuden.
In Grenville gibt es nicht einen Busbahnhof, sondern jede Bus-Nr. hat seinen Eigenen. Das erschwert etwas das Umsteigen, aber man bekommt immer ganz freundliche Hilfe, wenn man den Mann oder die Frau am Straßenrand fragt. So fanden wir dann auch unseren Anschlussbus Nr. 9, aber Achtung, von denen gibt es 2 , mit unterschiedlichen Streckenverläufen. Warum die 9 zweimal verteilt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Wahrscheinlich waren andere Nummern gerade aus…
Die River Antoine Rum Distillery ist wie gesagt noch in Betrieb . Für 5 EC (1,80 €) pro Person gibt es eine englischsprachige Führung. Unser Guide war hervorragend. Er sprach ein ganz klares Englisch (ganz wichtig für uns) und einfache Sätze ohne große Verschnörkelung, so dass wir tatsächlich die Abläufe richtig verstanden haben. Wenn es ein wenig interessiert, mit den folgenden Bildern geben wir ein wenig an euch weiter:

Zuckerrohrpresse!!! Alles wird noch manuell bedient und angeblich hätte man 80 Mitarbeiter. Nun, gezählt haben wir nur etwa 20, aber immerhin!

Der Abfall nach dem Auspressen wird nicht etwa weggeschmissen, sondern getrocknet und als Feuermaterial bei der weiteren Umwandlung von Zuckersirup zu Rum verwendet

In diesen Fässer erstmal 8 Tage zu reifen…. Quatsch, so war das wohl vor 100 Jahren, heute sehen die Reifebehälter

Anschließend komm die Brühe in diese Behälter, wird gefiltert, erhitzt, wieder abgekühlt, wieder erhitzt usw. bis das Zeugs einen Alkoholgehalt von sage und schreibe 72 % hat

um dann in diese niedlichen Flaschen abgefüllt zu werden. Dieser Rum wird nicht exportiert und ist nur auf Grenada in der Distillery selber oder in Spezialläden erhältlich
Zum Schluss das Beste: Die Rumverkostung: Der normale Rum hat dort einen Alkoholgehalt von 72 % und da aber ab 70 % Alkohol die Flüssigkeit als hochexplosiv gilt, darf und kann ein Urlauber diese nicht als Mitbringsel im Flieger mit nach Hause nehmen. Daher schuf man extra für Touris einen mit lediglich 68 % Alkohol. Sollte auch reichen, oder ? Frank hat jedenfalls beide getestet (mehrmals), beide eigentlich für ungenießbar befunden und trotzdem konnte ich ihn nur mit Mühe wieder Richtung Bus treiben 🙂
Und hier noch für alle, denen Bilder einer Rumproduktion zu langweilig sind, ein paar Bilder aus dem echten karibischen Leben
das Treiben kommt mir sehr, sehr bekannt vor!!