Es ist Sonntag und der Platz und die Straße vor unserem Hotel sind entschieden ruhiger und leerer. Medellin hat als einzige Stadt in Kolumbiens ein Metrosystem aus Hoch- und Seilbahnen und das ist wirklich eine super Angelegenheit und Fortbewegungsmittel. Ein Vorteil unserer zentralen Lage ist, dass wir eine Metrostation quasi genau vor der Tür haben. Man ist stolz in Medellin auf diese Metro, die Bahnhöfe und Bahnen sind super sauber, wirklich nirgends liegt Dreck wie auf den Straßen im Umfeld und fahren tun sie alle paar Minuten. Auch die Seilbahnen sind im Fahrpreis mit eingeschlossen (bis auf die nur touristisch genutzte letzte Strecke rauf zum Park Arvi ) um auch die Armenviertel in den umliegenden Hügeln verkehrstechnisch mit anzuschließen. Die Fahrten in den großen Seilbahngondeln sind nicht nur praktisch, um die Stadt zu erkunden bzw. die Slums aus sicherem Abstand zu begucken 😯 (pfui), sondern bieten auch einen tollen Ausblick auf Medellin.
Wirklich erschreckene Zustände können wir erkennen und wir finden, Kolumbianer, die in kleinen Städten wie z.B. Salento geboren werden, haben verdammt viel Glück. Hier raus zu kommen ist bestimmt nicht einfach!
Da wir eh nicht so viel vor haben heute, lösen wir auch noch ein Touristenticket für die Seilbahn, die uns weiter zum Park Arvi hoch oben auf dem Berg bringt. Was schön ist und wir vorher gar nicht wußten, die Strecke führt nicht nur bergauf sondern bestimmt auch 10 Minuten lang über den Regenwald Oben könnte man divers lange Spaziergänge oder Vogelbeobachtungsstrecken machen, aber Natur hatten wir genug in den letzten Tagen und so fahren wir nach einem kleinen Rundgang zwischen den aufgebauten Touristenständen wieder abwärts.
Wir besuchen noch die Backpackergegend Poblado, die uns auch nicht vom Hocker haut. Dann geht es noch rauf zum kitschigen Pueblito Paisa, einer künstlich angelegten Stadt auf einem 80m hohem Hügel, die lediglich dem Tourismus dient, jedoch eine hervorragende Aussicht auf Medellin bietet.
Man könnte jetzt auch noch das Stadtteil Comuna 13 mit seinen Graffitis und seinen über insgesamt 350 m langen Rolltreppen besuchen, aber 1. gilt auch diese Gegend als nicht sicher und 2. kennen wir diese Art Rolltreppen bereits aus Hongkong.
Und vielleicht oder wahrscheinlich kann man es heraus lesen, wir werden nicht warm mit Medellin. Der Funke springt nicht über! Bei Hongkong und Bangkok, beides riesige Städte und von uns bereits mehrmals besucht, war es Liebe auf den 1. Blick , irgendwie ist die Atmosphäre dort anders – einen zweiten Besuch in Medellin wird es nie geben und wir sind froh, morgen wieder nach Santa Marta zu dürfen. Die Luft ist raus, wir brauchen Erholung 😉
Ok, ich kann verstehen, dass ihr nach diesen aufregenden und mega interessanten zwei Wochen heim wollt, aber mir werden die Blogeinträge mit Tagesberichten fehlen! Danke, das ihr uns mit durch Kolumbien genommen habt!!!