Werft-Trouble

Wie sollte es auch anders sein? Haben wir wirklich erwartet, dass alles wie von alleine läuft? Nein, eigentlich nicht! Aber schön wäre es gewesen 😉

Dienstag letzte Woche sollten die Arbeiten ja beginnen, erstaunlicherweise ging es tatsächlich schon am Mittwoch los. Zwar erst nach der Lunchtime, aber immerhin. Dumm nur, dass es dabei blieb. Durch die Security Camera, auf der unser Schiff gut erkennbar ist sowie am Arbeitsfortschritt festzustellen, wurde auf der 2wishes immer nur nachmittags gearbeitet und das auch nur von EINEM MANN. Dieser pickerte mit einem kleinen Stemmeisen und einem Hammer ein paar Stunden unser altes Teak vom Deck. Bei der Besichtigung am Freitag wird klar, wenn das in dem Tempo so weiter geht, dann pickert der noch 2 Wochen so rum. So wird das also nix, in 4 Wochen fliegen wir nach Deutschland. Bis dahin muss die Arbeit fertig sein. So nehmen wir uns vor, am nächsten Tag ein ernstes Wort mit dem fuer uns zuständigen englisch sprechenden Yardmaster Marco zu sprechen.

Beim Anlegen am Dinghi-Dock vor unserem Bungalow kommen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Auch sie haben ihr Schiff in der RAM liegen und berichten, dass Marco den Job hingeschmissen hat und nicht mehr dort arbeitet. Es läuft mal wieder bei uns …. *grummel*

Montag Nachmittag : Das gewohnte Bild, der einzelne Arbeiter pickt an unserm Teakdeck rum. Blöd ist, er pickt das Teak von einem Bagskistendeckel. Das war gar nicht vereinbart. Wir wollten nur das Laufdeck erneuern. So was passiert, wenn der Einzige, der Bescheid weiß, nicht mehr da ist. Frank schnappt sich ein Stemmeisen und legt selber mit Hand an. Unter Deck zeigt die Temperaturanzeige 48 Grad an, oben an Deck in der Sonne sind es bei leichtem Wind vielleicht nur 45 Grad. Kreislaufversagen nach 15 Minuten, war klar, oder?

Noch ist es fuer uns nur ein Geruecht, dass es keinen Marco mehr gibt bei der RAM und ich begebe mich frustriert ins Office. Dort arbeiten 3-4 Frauen, keine davon spricht Englisch. Und es gibt „Daniel“, ein junger Mann, der ein gebrochenes manchmal schwer verständliches Englisch spricht. Aber immerhin. Er macht scheinbar dort die Vertretung fuer Karen, der das Office normalerweise untersteht, coronabedingt und wahrscheinlich vorbelastet aber seit Monaten/Jahren im Homeoffice ist.

Ich frage also nach Daniel! Daniel wäre heute nicht da!

Ich frage nach Marco! „No possible“

Ich frage nach jemand englisch Sprechendem! “ No possible“

Ich verliere die Contenance

und zurueck am Bungalow hämmere ich wutentbrand ein Mail an Karen in den PC, dass mit der Auftragserteilung eines Angebotes ueber 5000 Dollar nicht gemeint war, dass mein fast 70-jähriger Ehemann selber Hand anlegen muss. Ein einwöchiger Frust fließt mit in den Text und zeigt am nächsten Tag tatsächlich Wirkung. Sie entschuldigt sich vielmals, es wäre nicht die uebliche Arbeitsweise der RAM, sie wuerde Ruecksprache mit ihrer Crew halten und sich wieder melden. Bis Mittags hören wir nichts mehr und machen uns auf zur 2 wishes. Frank möchte diesmal unter Sonnenschutz noch ein bißchen rumpickern, muss ja weiter gehen. Groll!!!

Ich begebe mich derweil wieder ins Buero und frage nach Daniel. Es ist 14.30 Uhr! Daniel wäre zum Lunch! Mein Blutdruck steigt sprunghaft!

In dem kleinen Laden hier auf dem Gelände kaufe ich kaltes Wasser fuer die beiden auf dem Schiff arbeitenden Männer (nämlich meinem Mann und dem jungen Eduardo) . Als ich zurueck komme, wieselt Daniel um Frank herum 😉 – na, da haben sich ja zwei gut englisch sprechende Guys gefunden 🙂 . Mein Blutdruck sinkt wieder und Daniel bekundet, dass ab dem nächsten Tag 3 (in Worten „drei“ 😉 ) Männer auf dem Deck arbeiten wuerden und das restlich Teak damit morgen komplett entfernt ist. Wow! Da hat der Besen von Karen aber gut gefegt!!!!

Am nächsten Tag kommt sogar noch ein Mail vom Eigner der RAM Marina, der auch verspricht, dass der 1. Abschnitt „Teak entfernen“ spätestens in einem Tag erledigt ist. Karen hat scheinbar einen Rund-Um-Schlag ausgefuehrt 😉

Noch ist nicht aller Tage Abend, aber ein wenig zuversichtlicher sind wir wieder

Vielleicht hat der ein oder andere es gemerkt, auch mit diesem Blog habe ich mir ein wenig den Frust von der Seele getippt 😉

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1 Antwort zu Werft-Trouble

  1. Manfred Bader sagt:

    Hallo Anne uind Frank,

    alles wir gut! Ich drücke Euch die Daumen!

    Wir freuen uns auf das heute beginnende SG-Treffen!
    Wie ist der Zeitunterschied zu Euch? Ich denke, wir werden über WhatsApp morgen mal anrufen…

    Gruß von Manne und Ruth

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